Wir haben eine neue Partnerschule! Seit neuestem gehört das ROER College Schöndeln in Roermond in den Niederlanden zu unseren Erasmus+-Partnern!
Vor einigen Jahren schon hatte unsere Kollegin Frau Arora-Anza bei einem eTwinning Kontaktseminar in Finnland den Niederländer Vincent Thissen kennen gelernt. Direkt vor den Corona-Lockdowns im Jahr 2020 hatten Vincent und eine Kollegin unsere Schule das erste Mal besucht. Für einen Gegenbesuch war damals durch die Schulschließungen leider keine Gelegenheit mehr. Der Kontakt blieb jedoch bestehen und nun ließen wir unsere Schulpartnerschaft wieder aufleben.
Nachdem unsere holländischen Kollegen aus Roermond im Oktober an der OHR zu Besuch waren, war es im November Zeit für unseren Gegenbesuch. Für das Jobshadowing an unserer Partnerschule ROER College Schöndeln in Roermond waren unser Schulleiter Herr Bertenrath und ich, Frau Overhage, zwei ganze Tage dort, um die große Schule mit 1300 Schülern und fünf verschiedenen Schulformen kennen zu lernen.
Am ersten Morgen kamen wir an der Schule an und sahen sofort, dass an dieser niederländischen Schule der Fahrradparkplatz noch viel größer ist als bei uns!

Bei unserer Ankunft wurden wir mit offenen Armen von unserem Kollegen Vincent (Sportlehrer) in der Schule empfangen. Nachdem wir mit Besucherpässen ausgestattet worden waren, ging es auch schon los ins große Getümmel der Schule. Im Lehrerzimmer konnten wir die ersten Kollegen kennen lernen, die wir die kommenden beiden Tage begleiten durften. Unser erster guter Eindruck bestätigte sich sofort: nicht nur die Schule hat sehr viel Herz, sondern auch ein sehr weltoffenes, buntes und dynamisches Kollegium!
Dass dort fast dreimal so viele SchülerInnen und LehrerInnen arbeiten wie bei uns, fiel gar nicht negativ auf, im Gegenteil, man merkte überall den Anteil, den die SchülerInnen am Schulleben haben. Überall hingen Kunstwerke, die Lehrer und SchülerInnen gestaltet hatten. Dazu gehörten auch zwei wandfüllende Plakate zur Leseförderung. Auf dem einen konnte man einige LehrerInnen der Schule beim Lesen sehen, das andere bewarb „Bookflix“ – statt Netflix.

Die SchülerInnen haben meist lange Tage und können in der Schule an unterschiedlichen Orten zu Mittag essen. So gab es verschiedene Angebote und Orte zum Essen und Verweilen für die verschiedenen Altersklassen.
Im Lehrerzimmer fiel uns auch etwas Besonderes auf. Es gab eine prall gefüllte Gemüsekiste von einem Gemüsebauern aus der Region. Diese Kiste wird jede Woche neu bestückt und darf von allen Mitarbeitern genossen werden. Diese Idee würden wir für unsere Schule auch gern übernehmen, denn so wird unsere Schule ein Ort, der noch ein bisschen gesünder wird.
Um das holländische Schulsystem (welches sich wirklich sehr vom deutschen Schulsystem unterscheidet) ein bisschen besser zu verstehen, hatte der Erdkundelehrer Bas eine Präsentation vorbereitet, die wir gemeinsam mit dem Schulleiter und zwei weiteren Kollegen des Roermond Colleges anschauen durften. Während der Präsentation hatten wir bereits einen regen Austausch über die verschiedenen Schulsysteme, die Vor- und Nachteile beider Systeme und wie unsere Traumvorstellungen so aussehen würden. Nach einer knappen Stunde haben sowohl die holländischen Kollegen als auch wir sehr inspiriert und erhellt den Raum des Schulleiters verlassen. Eine Sache ist mir dabei besonders im Kopf hängen geblieben, und zwar der Projektunterricht (ip+), der das ganze Jahr durch mit 4 Wochenstunden im Stundenplan verankert ist und in allen Stufen aller Schulformen umgesetzt wird. Darüber konnte ich die kommende zwei Tage noch sehr viel in Erfahrung bringen. Der große Vorteil des Projektunterrichts ist der direkte Bezug zur realen Welt, denn die Schüler sollen die Welt auch außerhalb der Schule kennenlernen und anschließend in der Schule die gewonnenen Kenntnisse in ihrer eigenen Arbeit einfließen lassen. Ein Projekt lautet z.B. „Bootcamp“. Hierbei sollen sie zuerst in einem tatsächlichen Fitnessstudio die verschiedenen Kriterien von Bewegung und Ernährung kennen lernen, um anschließend einige Punkte genauer zu betrachten, um selbständig ihr eigenes Fitnessprogramm auszuarbeiten.
Ein anderes Projekt was „Survival“, wo die SchülerInnen zunächst Survival-Strategien überlegen und ausarbeiten und dann wirklich für einige Tage im Wald überleben müssen.
Diesen ip+Projektphasen, die jahrgangsübergreifend sind, dauern immer ca. 8 Wochen und werden danach gewechselt.
An diesem ersten Tag hatten wir noch ein wenig Zeit, verschiedene Unterrichtsfächer, u.a. Biologie, Sport und Englisch zu besuchen. Auch das war sehr inspirierend. Der Folgetag war unterteilt in Unterrichtshospitation und der Ausarbeitung unseres ersten gemeinsamen Programms. Geplant ist ein Tagesbesuch sowohl in Holland als auch in Deutschland mit einer Schülergruppe von ca. 50 SchülerInnen. Im Fokus steht dabei die Förderung des interkulturellen Lernens, gesunde Ernährung und viel Bewegung bei gemeinsamen Sport- und Spiele-Turnieren.
Wir freuen uns schon sehr auf tolle Projekte mit unseren neuen Freunden in Roermond!