In der ersten Osterferienwoche habe ich an einer Erasmus-plus Fortbildung teilgenommen, die den verheißungsvollen Namen „Discovering Renaissance Art in Florence“ trug.
Eine Woche lang habe ich mich nur über Regen und Kälte beschweren können, denn tatsächlich habe ich mir von Italien zur Osterzeit ein bisschen mehr Sonne erwünscht. Alles andere hat meine Erwartungen weit übertroffen! Lernen vor Ort, in einem Team aus KunstlehrerInnen, die aus verschiedenen europäischen Ländern zusammenkamen – es war großartig!

Die Stadt Florenz – oft als „Wiege der Renaissance“ bezeichnet – beherbergt einige der größten Kunstwerke und Architekturwerke der westlichen Zivilisation. In einem spannenden Theorie-Unterricht durch die Jahrhunderte zu reisen, um Meisterwerke der gefeierten Maler, Bildhauer, Erfinder und Theoretiker von Florenz zu entdecken – von Giotto bis Michelangelo – hat mir sehr viel Freude und Erkenntnisse eingebracht.

Ich erhielt einen fachkundigen Überblick über Kunst und Architektur der Renaissance in Florenz und die „Wiedergeburt“ von Schönheit, Wahrheit und Weisheit. Wir blickten auf die Entwicklung des Humanismus‘ und der fortschrittlichen Denkweise, die die Frührenaissance in Florenz geprägt hat. Nach der Theorie in dem historischen Seminargebäude an der Via de Rustici konnten wir die Meisterwerke der Kunstgeschichte in den angesagten Museen der Stadt besichtigen: Meister des 14. und 15. Jahrhunderts, von Cimabue bis Botticelli, Zeugnisse der Kunstmäzenen des 15./16. Jahrhunderts, die der Medici-Familie und die beeindruckenden Werke der
Spätrenaissance in Florenz - die der berühmten konkurrierenden Genies, Leonardo da Vinci und Michelangelo.

Direkt für den Kunstunterricht wurde ein gut nachvollziehbarer historischer Kontext für Themen der italienischen Renaissancekunst gegeben, die Anleitung von SchülerInnen bei der Interpretation von Kunstwerken, um ihre visuellen Denkfähigkeiten zu stärken, und nicht zuletzt wurden spannende Impulse zur Anleitung verschiedener Kunstaktivitäten, inspiriert durch klassische Kunstwerke gegeben.
Gleich nach den Osterferien möchte ich quasi Michelangelos David mit in den Unterricht der 10. Klasse nehmen – nicht als Wunder in der Geschichte der Skulpturen, sondern in einem völlig neuen Zusammenhang. Die HauptfachschülerInnen der 10. Klasse können sich mit mir freuen.

Theuner 04/2023